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Geopolitische Trends und die Zukunft der Kriegsführung: Eine Analyse der RAND-Studie von 2020 und die Entwicklungen bis 2024

Einleitung: Die Prognosen der RAND-Studie im Überblick

Im Jahr 2020 veröffentlichte die RAND Corporation die Studie „Geopolitical Trends and the Future of Warfare“, in der sechs zentrale geopolitische Trends identifiziert wurden, die bis 2030 potenzielle Konflikte beeinflussen könnten. Diese Trends umfassten die Polarisierung und den Rückzug der USA, den Aufstieg Chinas, die Neuorientierung Asiens, ein revanchistisches Russland, Unruhen in Europa und Turbulenzen in der islamischen Welt. Die Studie zielte darauf ab, die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die globale Sicherheit und die zukünftige Kriegsführung zu analysieren.

 

1. Polarisierung und Rückzug der USA

Die Studie prognostizierte eine zunehmende innenpolitische Polarisierung in den USA, die zu einem Rückzug aus internationalen Verpflichtungen führen könnte. Tatsächlich erlebten die USA in den Jahren 2020 bis 2024 erhebliche innenpolitische Spannungen, insbesondere im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen 2020 und 2024. Unter der Administration von Präsident Joe Biden (2021–2025) versuchten die USA jedoch, ihre internationalen Allianzen zu stärken, primär durch die Rückkehr zum Pariser Klimaabkommen und die Reaktivierung der transatlantischen Beziehungen. Dennoch blieben die innenpolitischen Spannungen ein Hindernis für eine konsistente Außenpolitik.

 

2. Aufstieg Chinas

Die RAND-Studie identifizierte den Aufstieg Chinas als bedeutenden geopolitischen Trend. Zwischen 2020 und 2024 setzte China seinen wirtschaftlichen und militärischen Aufstieg fort und verstärkte seine Präsenz im Südchinesischen Meer sowie seine Belt-and-Road-Initiative. Die Beziehungen zwischen den USA und China verschlechterten sich weiter, was zu einem intensiveren technologischen und wirtschaftlichen Wettbewerb führte. Die COVID-19-Pandemie verstärkte zudem die Spannungen, da beide Nationen einander für die Ausbreitung des Virus verantwortlich machten.

 

3. Neuorientierung Asiens

Die Studie prognostizierte eine Neuorientierung asiatischer Länder in ihren politischen und wirtschaftlichen Allianzen. In den Jahren 2020 bis 2024 vertieften Länder wie Indien, Japan und Australien ihre Zusammenarbeit, insbesondere durch Initiativen wie den Quad-Dialog, um Chinas wachsenden Einfluss entgegenzuwirken. Gleichzeitig suchten südostasiatische Nationen ein Gleichgewicht zwischen den USA und China, um ihre eigenen Interessen zu wahren.

 

4. Revanchistisches Russland

RAND warnte vor einem revanchistischen Russland, das versuchen könnte, seinen Einfluss in ehemaligen Sowjetstaaten wiederherzustellen. Diese Prognose bestätigte sich mit der Eskalation des Ukraine-Konflikts im Jahr 2022, als Russland eine umfassende Invasion in die Ukraine startete. Dieser Krieg führte zu erheblichen geopolitischen Spannungen und einer Neuorientierung der europäischen Sicherheitsarchitektur.

 

5. Unruhen in Europa

Die Studie identifizierte potenzielle Unruhen in Europa, die die Stabilität des Kontinents gefährden könnten. Zwischen 2020 und 2024 sah sich Europa mit mehreren Herausforderungen konfrontiert, darunter die COVID-19-Pandemie, wirtschaftliche Unsicherheiten und der Umgang mit dem Brexit. Die Flüchtlingskrise und der Aufstieg populistischer Bewegungen stellten weitere Belastungen dar. Dennoch zeigte die Europäische Union eine bemerkenswerte Resilienz und verstärkte ihre Bemühungen um Integration und Zusammenarbeit.

 

6. Turbulenzen in der islamischen Welt

Die RAND-Studie prognostizierte anhaltende Turbulenzen in der islamischen Welt. Zwischen 2020 und 2024 erlebten Länder wie Syrien, Jemen und Libyen weiterhin Konflikte und Instabilitäten. Die Abraham-Abkommen führten jedoch zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten, was neue Dynamiken in der Region schuf. Gleichzeitig blieben der Iran und Saudi-Arabien zentrale Akteure, deren Rivalität die geopolitische Landschaft prägte.

 

Fazit: Vergleich von Prognose und Realität

Die RAND-Studie von 2020 lieferte eine umfassende Analyse der geopolitischen Trends, die die Zukunft der Kriegsführung beeinflussen könnten. Viele der prognostizierten Entwicklungen traten tatsächlich ein, wenn auch mit unterschiedlichen Nuancen. Die Jahre 2020 bis 2024 waren geprägt von bedeutenden geopolitischen Verschiebungen, die die globale Sicherheitslandschaft nachhaltig beeinflussten.

 

Quellenangaben

  1. RAND Corporation: Geopolitical Trends and the Future of Warfare (2020) – rand.org
  2. International Monetary Fund (IMF): World Economic Outlook (2023) – imf.org
  3. Council on Foreign Relations: China’s Belt and Road Initiative (2023) – cfr.org
  4. BBC News: Ukraine conflict: Russia launches invasion (2022) – bbc.com
  5. European Union: EU response to COVID-19 (2023) – europa.eu
  6. The New York Times: Abraham Accords and Middle East Relations (2023) – nytimes.com

 

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