Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Trump 2.0: Wird Amerika wieder groß oder isoliert?

Donald Trump, der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, strebt eine Rückkehr ins Weiße Haus an. Seine „America First“-Politik, die während seiner ersten Amtszeit für Aufsehen sorgte, steht erneut im Mittelpunkt seiner Kampagne. Doch was bedeutet dies konkret für die USA und die Welt, sollte er wiedergewählt werden?

 

Die Mauer der Isolation

Trumps Einwanderungspolitik bleibt ein Kernstück seiner Agenda. Er plant, die Grenzsicherung weiter zu verschärfen und den Bau der umstrittenen Mauer an der Grenze zu Mexiko fortzusetzen. Während seiner ersten Amtszeit wurden etwa 452 Meilen (ca. 727 km) Grenzmauer errichtet, von denen jedoch nur etwa 47 Meilen (ca. 76 km) wirklich neu waren. Trump verspricht nun, dieses Projekt massiv auszuweiten.

Kritiker argumentieren, dass eine solche Politik nicht nur kostspielig ist – Schätzungen gehen von 15 bis 25 Milliarden Dollar für den vollständigen Mauerbau aus – sondern auch die humanitäre Situation an der Grenze verschärfen könnte. Befürworter hingegen sehen darin eine notwendige Maßnahme zur Eindämmung illegaler Einwanderung und des Drogenschmuggels.

 

Handelskriege und Zölle: Die Waffen der Wirtschaft

In Sachen Handel plant Trump eine Fortsetzung seiner protektionistischen Politik. Er kündigt an, Zölle auf Importe aus China und möglicherweise auch aus anderen Ländern zu erhöhen. Während seiner ersten Amtszeit führte er Zölle von bis zu 25 % auf chinesische Waren im Wert von 250 Milliarden Dollar ein.

Ökonomen sind gespalten über die Auswirkungen dieser Politik. Einige argumentieren, dass höhere Zölle amerikanische Arbeitsplätze schützen und die heimische Industrie stärken. Andere warnen vor steigenden Verbraucherpreisen und möglichen Vergeltungsmaßnahmen, die US-Exporte beeinträchtigen könnten. Eine Studie der Federal Reserve Bank of New York schätzte, dass die Zölle amerikanische Haushalte im Durchschnitt etwa 831 Dollar pro Jahr kosteten.

 

Klimawandel: Rückzug oder Umdenken?

Trump hat angekündigt, die USA erneut aus dem Pariser Klimaabkommen zurückzuziehen. Er argumentiert, dass die Vereinbarung der amerikanischen Wirtschaft schade und Arbeitsplätze koste. Stattdessen will er auf die Förderung fossiler Brennstoffe setzen, um »Energieunabhängigkeit« zu erreichen.

Diese Position steht im krassen Gegensatz zu den Warnungen von Klimaforschern. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) betont, dass die globalen Emissionen bis 2030 um 45 % gesenkt werden müssen, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden. Trumps Politik könnte die USA von diesen globalen Bemühungen isolieren.

 

Die wirtschaftlichen Folgen

Trumps Wirtschaftspolitik basiert auf der Annahme, dass Protektionismus und Deregulierung zu Wachstum führen. Während seiner ersten Amtszeit wuchs die US-Wirtschaft durchschnittlich um 2,5 % pro Jahr, bevor die COVID-19-Pandemie zu einem starken Einbruch führte.

Befürworter argumentieren, dass seine Politik zu einer Rekord-niedrigen Arbeitslosigkeit von 3,5 % vor der Pandemie führte. Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass der Wirtschaftsaufschwung bereits unter Obama begann und dass Trumps Steuersenkungen die Staatsverschuldung erheblich erhöhten – um etwa 7,8 Billionen Dollar während seiner Amtszeit.

 

Ein gespaltenes Amerika?

Trumps »America First«-Politik hat das Land tief gespalten. Seine Anhänger sehen in ihm einen Kämpfer für die Interessen der Arbeiterklasse und gegen das Establishment. Seine Gegner befürchten hingegen eine Erosion demokratischer Normen und eine Verschärfung sozialer Spannungen.

Eine Umfrage des Pew Research Center von 2023 zeigte, dass 65 % der Amerikaner glauben, das Land sei heute stärker gespalten als vor fünf Jahren. Diese Polarisierung könnte sich unter einer erneuten Trump-Präsidentschaft weiter verstärken.

 

Fazit: Ein Balanceakt für Amerika

Trumps Vision für Amerika ist kontrovers und polarisierend. Seine »America First«-Politik verspricht Schutz für amerikanische Arbeiter und Industrien, birgt aber auch das Risiko internationaler Isolation und wirtschaftlicher Verwerfungen. Die Herausforderung für die Wähler wird sein, zwischen kurzfristigen Gewinnen und langfristigen Konsequenzen abzuwägen.

Unabhängig vom Ausgang der Wahl steht fest: Die Entscheidung der amerikanischen Wähler wird weitreichende Folgen haben – nicht nur für die USA, sondern für die gesamte Weltgemeinschaft.

 

Pressekontakt:

Legite GmbH
Redaktion Politik/Gesellschaft
Fasanenstr. 47
10719 Berlin
E-Mail: info(at)legite.gmbh
Internet: www.legite.gmbh