Ein Amt für die Welt – trotz Bruch mit der Realität zuhause
Annalena Baerbock, Außenministerin auf Abruf, soll künftig Präsidentin der UN-Vollversammlung werden. Das klingt nach diplomatischer Krönung – ist aber vor allem eins: ein Lehrstück über politische Entkopplung. Denn wer sich Baerbocks Bilanz ansieht, erkennt schnell: Weder außenpolitisch noch innenpolitisch ist ihre Kandidatur logisch. Es ist der Versuch, eine gescheiterte Innenfigur auf internationalem Parkett zu veredeln – ein Prestigeprojekt der rot-grünen Wohlfühlzone, das mit der Realität in Deutschland wenig zu tun hat.
Während sich in den USA, Asien und weiten Teilen Afrikas das geopolitische Gewicht verschiebt, hält Baerbock an einem wertebasierten Kurs fest, der von vielen Staaten bestenfalls als arrogant, oft aber als neokolonial gelesen wird. Besonders drastisch zeigte sich das bei ihrem Auftritt in Südafrika 2023, als sie versuchte, das Land öffentlich auf einen Anti-Russland-Kurs festzulegen – ohne Rücksicht auf historische Bindungen. In Südamerika ist sie faktisch unbekannt, in Asien diplomatisch unbedeutend, in der arabischen Welt wird sie kritisch beäugt. Von den über 190 Mitgliedsstaaten der UN liegen viele Tausende Kilometer entfernt – und noch weiter entfernt von ihrer moralpolitischen Rhetorik.
Russland eskaliert – und Baerbock liefert die Vorlage
Besonders heikel ist Baerbocks Verhältnis zu Russland. Nicht wegen fehlender Härte – sondern wegen mangelndem Verantwortungsbewusstsein. Als sie Anfang 2023 in Straßburg sagte: „We are fighting a war against Russia“ (gemeint war: die EU), erschütterte sie nicht nur die diplomatische Welt, sondern übertrat eine rote Linie. Das Auswärtige Amt ruderte zurück, sprach von einem Missverständnis, doch der Schaden war da. Moskau griff die Aussage dankbar auf und nutzt sie seither als Beleg für westliche Kriegstreiberei. Die Baerbock-Nominierung für das höchste Amt der UN-Vollversammlung ist in diesem Kontext ein Geschenk an den Kreml. In russischen Medien wird sie längst als „Chefideologin des transatlantischen Blocks“ verspottet.
Dass Russland nun ihre familiäre Vergangenheit ins Spiel bringt – Stichwort „Nazi-Enkelin“ – ist schäbig, aber kalkuliert. In Moskau weiß man, wie man moralische Rhetorik gegen ihre Urheber wendet. Dass Deutschland ausgerechnet sie ins Rennen schickt, passt perfekt in das russische Narrativ vom scheinheiligen Westen. Doch das eigentliche Problem liegt nicht in Moskau, sondern in Berlin: Es fehlt jede Einsicht, dass Baerbock international längst mehr polarisiert als einen Beitrag zur Verständigung zu leisten.
Rückhalt? Fehlanzeige.
Wer Baerbocks Standing in Deutschland kennt, wundert sich über die Chuzpe dieser Nominierung. Laut ZDF-Politbarometer vom März 2025 halten nur 28 % der Deutschen sie für eine geeignete Repräsentantin deutscher Außenpolitik. In Ostdeutschland liegt der Wert noch niedriger. Ihre Partei, die Grünen, steht bundesweit bei unter 15 %. Doch in der rot-grünen Blase wird Baerbock weiter als Leuchtturmfigur stilisiert – eine Projektion politischer Wunschträume, die in der Realität nie mehrheitsfähig war.
Sie ist das Gesicht einer moralüberfrachteten Außenpolitik, die in der Welt als belehrend, in Deutschland als abgehoben wahrgenommen wird. Ihre Auftritte wirken oft missionarisch, statt diplomatisch. Rückendeckung bekam sie selten aus der Bevölkerung, meist nur aus Partei und Medien. Dass sie nun zur „Weltpräsidentin“ gemacht werden soll, wirkt wie das Endstadium dieser Selbstinszenierung. Eine Frau, die selbst in Europa kaum integrativ wirkte, soll jetzt ein globales Gremium einen? Wer das für plausibel hält, hat sich in der UN-Kartografie verlaufen.
Fazit: Realitätsverlust als Karrieresprung
Die mögliche Wahl Baerbocks zur Präsidentin der UN-Vollversammlung steht exemplarisch für ein politisches Klima, das Symbolik über Substanz stellt. Während sich Deutschland auf eine neue Regierung zubewegt, wird eine der polarisierendsten Figuren der Ampel ins Ausland „befördert“ – mit dem Segen der Berliner Blase, aber ohne Rückhalt im eigenen Land. Ob die UN sich damit einen Gefallen tut, bleibt offen. Sicher ist: Wenn Annalena Baerbock 2025 wirklich das Weltparlament leitet, ist das kein Ausdruck deutscher Diplomatie – sondern das Resultat rot-grüner Realitätsverweigerung.
Quellen:
- Welt – Russland kritisiert Baerbock-Nominierung zur UN-Vollversammlung
- ZDF Politbarometer – März 2025: Vertrauen in Außenpolitik
- Tagesschau – Baerbock und der „Krieg gegen Russland“
- FAZ – Baerbocks globale Ambitionen treffen auf Widerstand
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